Lyrik für die Katz

Fanny

wurde überfahren am 13. März 2014

Fanny

Fanny I
Dezember 2012

Ich reiß der Maus
Die Augen raus
Sie ist ja bloß aus Wolle
Und gibst du mir ein Federbett
Mach ich dir die Frau Holle.
Mit einer Pfote fange ich
Die Blasen aus dem Sprudel
Und mit der andern lange ich
Nach einer rohen Nudel.
Teebeutel packe ich am Schwanz
Damit sie nicht ersaufen
Und wenn du grade einschläfst, muß
Ich dringend mit dir raufen.

 

Fanny

Fotos: Ute Dietz

Tino

* Mai 1998   15. Oktober 2012

Tino

TINOS MORGENTOILETTE

Der Kater leckt sich seine Pfote
Erst seine weiße. Dann die rote
Darauf das linke Hinterbein
Das vierte Bein, das läßt er sein.

Er wäscht die Ohren ziemlich gründlich
Denn Katerohren sind empfindlich
Dann putzt er lange seinen Bauch
Und seinen Rücken putzt er auch.

Zur Habhaftmachung seines Schwanzes
Bedarf es eines kleinen Tanzes
Erst links- dann rechtsherum im Kreis.
Der Schwanz ist rot. Die Spitze weiß.

Nach heftiger Wäsche weiß wie Daunen
Und auch so weich, man kann nur staunen
Nun, voller Unschuld wie ein Schäfchen
Rollt er sich ein und hält ein Schläfchen.

Zwei Stunden später wäscht er sein
Vergessenes rechtes Hinterbein.

Tino

TINOS NACHT

Der Kater am Fenster
Träumt in die Nacht.
Da draußen ist alles
Für ihn gemacht.

Raschelnde Mäuse im
Dunklen Gebüsch,
Nachtfalter und
Im Becken der Fisch .

Streunende Miezen
Sonder Zahl !
Ach, Liebe und Jagd –
Wie  ging das nochmal?

Da sitzt er und schaut
In die Dunkelheit,
In den Garten voll Wunder,
Endlos und weit…

Ich hätt ihm das Fenster aufmachen müssen!
Tat es nicht und habe ein schlechtes Gewissen.

Tino

Fotos: Ute Dietz