Roman, 1979
Luchterhand, 1979
Fischer Taschenbuch, 1981
Fischer Taschenbuch, 1994
1994 erstellte das Klappmaul Theater eine Bühnenadaption von "Goldkind". Auszug aus dem Programmheft:
"Warten gegen die Veränderung" — mit diesen Worten könnte Eva Demskis Debütroman aus dem Jahre 1979 auch überschrieben sein. Da wächst einer im sich restaurierenden Nachkriegs-Deutschland auf: vaterlos, von der Mutter kaum beachtet, von der Großmutter umhegt, vom Großvater auf den Thron gesetzt als "Kleiner Chef". Ihn, dessen Namen wir gar nicht erfahren, läßt man unter dem Druck eines Erbes, das keines ist, nicht zum Menschen werden. Ziellos und beziehungsunfähig gemacht, nimmt er Leben nur als Spiel, Menschen nur als Figuren in Bildern wahr. Immer einen Schritt hinter der Wirklichkeit, gleicht er einem, der "denkt, er säße noch in der Wochenschau, und nicht merkt, daß längst der Hauptfilm läuft".
Die Bilder der Klappmaul-Bearbeitung sind entscheidend geprägt durch die kreisenden Innenwelt–Beschreibungen dieses "Nicht-Entwicklungsromans". Die Außenwelt und deren Personal, von der Autorin mit wachem Gespür für menschliche Widersprüche ironisch geschildert, fordern die spezifischen Ausdrucksmöglichkeiten des Figurentheaters geradezu heraus. Der Beharrlichkeit der deutschen 50er und 60er Jahre und dem Aufbegehren der nachwachsenden Generation bis zum Vorabend der Studentenbewegung steht gegenüber die Perspektive eines, der nichts davon begreifen konnte. Diesen Gegensatz durch parallele Spielebenen stets sichtbar zu halten, ist eines der wichtigsten Formprinzipien dieser Aufführung.
Bühnenadaption des Klappmaul Theater, Frankfurt 1994, Foto: Herbert Cybulska
Roman, 1981
Hanser, 1981
Zwei Personen stehen im Mittelpunkt dieses Romans: ein Mädchen aus einem prestigebewußten Elternhaus und seine Erzieherin, die im Laufe der Ereignisse versucht, die vom Geschäft und Erfolg besessene Nachkriegsgeneration zu verstehen.
Das Buch erhielt den Preis der Klagenfurter Jury 1981.
Roman, 1984
Neuauflage 2014
Suhrkamp/Insel, 2020
Suhrkamp/Insel, 2014
Carl Hanser Verlag, 1984
Frankfurt am Main 1974. Ein Anwalt wird tot in seiner Kanzlei aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind ungeklärt. Die Polizei ermittelt: Er war Anwalt der linken Szene, zu seiner Klientel gehörten RAF-Mitglieder, Rocker, Junkies und Strichjungen.
Seine Frau, die seit drei Jahren von ihm getrennt lebt, beginnt, sich noch einmal mit ihm auseinanderzusetzen: mit seiner Arbeit, seinem Leben – und ihrer Liebe. Was weiß sie eigentlich von diesem Mann, den sie einmal geliebt hat, der ihr so vertraut war?
Bald gerät die Witwe selbst ins Visier der polizeilichen Ermittlungen, wird der Mitwisserschaft an politischen Aktivitäten verdächtigt, während sie verschlüsselte Botschaften aus dem politischen Untergrund erhält. Um zu begreifen, sucht sie seine Kollegen auf, Mandanten aus der Halbwelt, Genossen und ehemalige Revolutionäre und kehrt in dunklen Spelunken ein. Immer tiefer wird sie in ein verborgenes Leben des Toten hineingezogen, der ihr gleichzeitig immer fremder wird.
Scheintod ist der Roman einer Liebe zu Zeiten großer politischer Unruhen. Eva Demski erzählt unsentimental, doch mit feinem Gespür von einer Frau, die vor die Herausforderung gestellt wird, ein Leben im Tod zu ergründen und dabei Erinnerungen und Zweifel, Trauer und Verlust zu bewältigen.
Pressetext des Verlags
Roman, 1987
Hanser, 1987
dtv, 1991
Eine junge Frau lebt mit ihrem kleinen Sohn in der verwunschenen Villa eines altzen Nazis. Als der Mann stirbt und ihr unvermutet das Haus vererbt, macht sie daraus ein exklusives Hotel. Hier kreuzen sich die Wege der Bewohner mit dem unheimlichen Geist des Hauses. Als eine der Angestellten sich mit der Geschichte der Villa zu beschäftigen versucht, löst sie eine Kette dramatischer Ereignisse aus...
Wenn die Geschichte, wie neuerdings sogar Historiker vermuten, nicht nur aus
Süddeutsche Zeitunggroßen Ereignissen
besteht, sondern auch, ja eigentlich aus den Geschichten, die alltäglichen Menschen widerfahren, dann schreibt Eva Demski solche Geschichten-Geschichte
1988
Frankfurter Verlagsanstalt, 1988
Die Merkwürdigkeit des Lebens kann sich auf einer Reise nach Gießen ebenso entschleiern wie in Südamerika.
Eva Demski
Fischer Taschenbuch, 1992
1989
FrankfurterVerlagsanstalt, 1989
Die Welt wird uns Gottseidank nie verraten, wie sie ohne die Literatur geworden wäre. Eva Demski
Roman, 1992
Frankfurter Verlagsanstalt, 1992
Heyne, 1994
Neun Monate nach Kriegsende wird in einem kleinen, verschlafenen Dorf, das von den Schrecken des Krieges weitgehend verschont geblieben war, ein Mädchen geboren, das obwohl man drei Schüsseln Wasser über ihm ausgegossen hatte, während es sich verzweifelt wand und schrie, in der Farbe bedenklich
blieb.
Einfühlsam und frei von jeglichem moralisierenden Pathos erzählt Eva Demski die Geschichte des Mischlingsmädchens Afra — entstanden ist ein großer Roman voller genau beobachteter, erinnerter und nicht zuletzt auch komischer Details, ein Panorama deutscher Wirklichkeit vom Ende der vierziger Jahre bis unsere Gegenwart.
Geboren als Kind einer Bäurin aus dem bayerischen Grenzland und eines farbigen GI wächst Afra in den fünfziger und frühen sechziger Jahren in einer Umgebung auf, in die die Zivilisation erst langsam vorzudringen beginnt. Afra bleibt eine Außenseiterin, auch als sie nach einer eher flüchtigen schulischen Ausbildung das Dorf verlässt, und in das scheinbar so muntere München der späten sechziger und siebziger Jahre, in Kleinbürgerstraßen und revolutionäre Theatergruppen, gerät.
Und obwohl man ihr nun, da sie zumindest die Hautfarbe mit der amerikanischen Revolutionsführerin Angela Davis gemein hat, mit einer gewissen Sympathie begegnet, lebt sie weiterhin ein Doppelleben und besinnt sich mehr und mehr auf ihre Namenspatronin St. Afra, die Schutzheilige der Prostituierten. So gelingt ihr schließlich doch noch eine deutsche Karriere
und ein fast weißes Kind, da sich auf eine sehr eigene Weise mit seiner Mutter, seiner Herkunft und der Gegenwart auseinanderzusetzen beginnt.
Mit Afra hat Eva Demski einen Roman geschaffen, der mit all seinen Geschichten, seinen Personen und ihren Schicksalen in die Tradition großer Erzähler gestellt werden muss; ein Roman, der den Leser nicht nur mit einer wunderbaren Leichtigkeit unterhält, sondern in ihm auch eine Vielzahl längst vergessen geglaubter Ereignisse der vergangenen vierzig Jahre wachruft.
Klappentext
1992
Frankfurter Verlagsanstalt, 1992
Die Katze kennt ihre Aufgabe in der Menschenwelt sehr genau: sie macht das Alleinsein erträglich, sie verzeiht uns und kann uns so viel lehren: nicht als Kindersatz, nicht als Freundersatz, einfach als Katze.
Eva Demski
Essays und Erzählungen, 1994
Schöffling & Co., 1994
Land und Leute sammelt die großen Essays und Erzählungen von Eva Demski, ihre Berichte und Betrachtungen. Entstanden ist ein großartiges Kompendium ihrer Weltsicht, ihrer Erfahrungen und Begegnungen.
...
Land und Leute zeigt Eva Demski als souveräne Erzählerin und Portraitistin, die man zu recht eine moderne Madame de Balzac
genannt hat.
Klappentext
1995
Insel Taschenbuch, 1997
Lesbos war schon in der Antike die Insel der Dichtung und der Musik. Unterwegs auf Lesbos folgt Eva Demski den Spuren Sapphos, der ersten Lyrikerin der Weltliteratur. Eva Demski beschreibt, wie die von Sappho besungene Insel heute aussieht und wieviel noch sichtbar ist von den Spuren dieser Person. Verlagstext
»Eva Demski spricht von der »Kühle und Frische der sapphischen Sprache«, und ihre eigenen Übersetzungen der Fragmente dieser »zehnten Muse« treffen sehr genau die originale Einfachheit, in der sich das Geheimnis höchster Kunst verbirgt. Auch der Insel wird Eva Demskis Schilderung auf bewundernswerte Weise gerecht.« Süddeutsche Zeitung
Reisebericht, 1996
insel taschenbuch, 2006
Die leichtfüßige Eleganz des Stils und Eva Demskis oftmals überraschender und ungewöhnlicher Zugang zu einem Ort, gepaart mit Lebensklugheit und Weltoffenheit – das alles macht "Venedig – Salon der Welt" zur spannenden Reisebegleiterin und bietet lustvolle Lektüre. Die Zeit
Roman, 1997
Schöffling & Co., 1997
Es macht den Reiz dieses Romanes aus, daß er Gegenwartsgeschichte anhand des Fernsehens beschreibt. Die Fernsehrealität der fünfziger Jahre wird so wiedergegeben: "Das Wahre, Gute, Schöne allabendlich in wechselnder Mixtur, damit nur ja nichts mehr passiert." Die demokratischen Verhältnisse sind gesichert: "Alles gehört endlich allen: Fritze Kortner mausgroß und Gründgens zum Ein- und Ausknipsen." Die allgemeine Hoffnung war, das Volk würde jetzt "mit seinen Reißzähnen nicht mehr über etwas unterschiedliche Artgenossen, sondern statt dessen über Kunst und Kultur herfallen, um Riesenstücke davon abzureißen". Wie es weitergehen sollte, hieß in den Worten eines Fernsehredakteurs: "Wir brauchen ein neues Totem, eine generationsübergreifende Identifikationsfigur, eine Ikone, verstehen Sie? Sie muß die Kraft haben, die Jungen eine halbe Stunde aufzuhalten." Wir wissen, daß das Fernsehen diese Ikone nicht entdeckt hat. Auch das Rätsel um Paulines Tod bleibt bis zum Ende des Romanes ungelöst. Dafür bleibt das Fernsehen immer präsent, als Karrieremöglichkeit und als Unterhaltungsmoment.
Eva Demskis Roman "Das Narrenhaus" muß gelobt werden, weil er ein Stück Gegenwart in die größere Perspektive des Gesellschaftsromans stellt, in den festen Rahmen der Fernsehwelt. Von seinem Helden kann man wie von der alten Helene sagen: "Er ist alt." Selten ist das, was einen Sechzigjährigen bewegt, in seinem Schwank zwischen Genußstreben und Altersangst so genau geschildert worden wie in diesem "Narrenhaus".
Frankfurter Allgemeine, 11.04.1998
5 Vorlesungen im Wintersemester 1998/99 an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
1998/99
Schöffling & Co, 1999
Im erfolglosen Versuch, die Tagebücher des Großvaters vor dem Feuer zu retten, zeichnete sich schon früh Eva Demskis Faszination für diese Literaturgattung ab. Damals, mit Anfang Zwanzig, bezichtigte sie ihre Mutter, die den letzten Willen des Verstorbenen gewissenhaft erfüllte, der Bücherverbrennung. Die in Frankfurt lebende Schriftstellerin und Publizistin stammt aus einer Familie von Tagebuchschreibern. Ihre Mutter versteckte die auf Zettelchen notierten Gedanken in den Mauerritzen des Familienhauses. Der Großvater pflegte eine etwas kultiviertere Form und vertraute sein Leben handgebundenen Prachtbänden an. Tante Helene ließ ihre in Sütterlin geführten, schwarzen Schulhefte einer in Amerika lebenden Enkelin zukommen.
Wen wundert es da noch, daß sich Eva Demski dem Tagebuch verpflichtet fühlt? Ihm widmete sie auch die am Anfang dieses Jahres an der Frankfurter Goethe-Universität gehaltenen Poetik-Vorlesungen. Ihr wichtigstes Anliegen sei, so Eva Demski, das Lesen mit dem trojanischen Pferd des Schreibens zu retten, denn Tagebuchschreiber seien die besseren Leser. So holt sie für uns, den eigenen Voyeurismus problematisierend, die Tagebücher Prominenter und Nichtprominenter aus ihren Verstecken. Ob zum Alltag, zu den "dunklen Seiten", zur Liebe oder zum Reisen: Gemeinsamkeiten entfalten sich über Epochen und Länder hinweg. Das Tagebuch, so wird uns klar, berührt existentielle Fragen des Menschseins. Es dient der Selbstvergewisserung, es wendet sich der Sinnlosigkeit des Lebens zu, es ist die letzte Zuflucht vor Einsamkeit, Krankheit und Tod. Tagebücher, so Eva Demski, seien dazu da, "Orte und Gefühle dingfest zu machen". Sie vermittelten die Illusion des Verläßlichen und der Permanenz. Wo sie ihre eigenen Tagebücher verborgen hält, verrät uns Eva Demski nicht. So machen am Ende die geheimnisvollen Zeilen, die den Buchdeckel schmücken, auch uns Leser zu Voyeuren.
Frankfurter Allgemeine, 12.06.1999
Reisebericht, 2001
Schöffling & Co., 2001
Eine Woche auf dem Wasser ist sehr kurz. Eine Woche auf dem Wasser sammelt aber unbemerkt so viele Bilder, daß sie für ein ganzes Jahr reichen. Und wenn ich jedes Jahr denselben Strom befahren würde, wären doch die Bilder immer wieder andere.
Eva Demski
Beim LOHRBär Verlag als Hörbuch erschienen.
Es lesen: Eva Demski, Peter Heeg, Martin Hofer, Gerd Burger u. Arthur Schnabl
am Klavier: Lukas Klotz
Essays, 2004
Schöffling & Co., 2004
Die Wahrheit ist natürlich, daß man nichts so sehr und so unweigerlich brauchen wird wie die Fähigkeit, mit Anstand, Würde und Heiterkeit ein anständiges Solo hinzulegen. Eva Demski
Eva Demski erzählt von erfüllter und unerfüllter Liebe; von alten Männern und jungen Frauen; von Geist und Geld; vom Erben und seinen Folgen und vom lebenslangen Versuch des weiblichen Geschlechts, mit "Tonnen von Salben und Ölen" dem eigenen (Wunsch-)Bild näher zu kommen – Geschichten von Liebe, Reichtum, Tod und Schminke. Klappentext
Roman, 2006
Suhrkamp, 2006
Drei Wochen im Paradies – das verspricht das siamesische Dorf, eine Ferienanlage an der Küste Thailands, erholungsbedürftigen Europäern. Die Journalistin Kecki und der Fotograf Max sollen eine Hochglanzreportage über den fernöstlichen Garten Eden liefern, doch der ungeklärte Tod zweier Frauen macht aus dem geplanten Arbeitsurlaub unter Palmen ein kriminalistisches Abenteuer. Eine sterbende Millionärin, skrupellose Geschäftsmänner, einsilbige Resortangestellte, zwielichtige buddhistische Mönche – sie alle scheinen mehr zu wissen, als sie offenbaren. Je mehr Kecki und Max herausfinden, um so schwieriger wird es, die Guten von den Bösen zu unterscheiden.
Spannend, ironisch und mit erhellendem Blick auf unsere Gegenwart erzählt Eva Demski von irdischen Begehrlichkeiten und menschlichen Abgründen – nicht, ohne uns am Ende, wenn das Paradies längst entzaubert ist, doch noch ein wenig fernöstliche Weisheit zu vermitteln. Verlagstext
»Ein pointiert-ironischer Blick in deutsche Urlauberseelen und ihre Suche nach Exotik – und ein intelligenter Krimi, an dessen Ende alle die Mörder sind.« stern
2009
Suhrkamp Insel, 2009
"Er hat mich mehr als einmal gerettet, der Garten: die Dinge zurechtgerückt, mich zum Lachen gebracht, wenn mir zum Heulen war. Er bereitet mir Niederlagen, aber er tröstet mich, wenn die Welt mir welche bereitet."
Eva Demski
Rezensionen
Süddeutsche Zeitung
"Das Monogramm des Flugsamens"
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Genießt auch Dill zwischen den Edelrosen"
Frankfurter Allgem. Sonntagszeitung
"Buchs und Zufall"
HR-online Talk "Gartengeschichten"
2011
Hoffmann und Campe, 2011
Wasser und Wein – Geschichten von Romantik, Reben und Revoluzzern. Riesling, Eltville, Günderode und der im Tal sich windende Fluss – kulturtragendes Handwerk, Romantik, Dramatik und Naturschauspiel bilden die Bühne für Eva Demskis empfindsames Buch über eine der spannendsten Landschaften Deutschlands. Persönlich, poetisch, ein literarischer Genuss.
Pressetext des Verlags
2012
Suhrkamp/Insel, 2012
Als Gott die Erde schuf, hat er den Knödel im Sinn gehabt, ist dieser in seiner Rundheit doch der Inbegriff der Perfektion – und um sein Innenleben sind schon wahre Glaubenskriege entstanden …
Unterhaltsame Geschichten rund ums Essen – Eva Demski erzählt von Gourmets und Puristen, von üppigen Festgelagen, heiterem Leichenschmaus und vielem anderen mehr: wie die Wahl des richtigen Weins zur Sinnfrage wird und das Beerensammeln zum Feldzug. Sie berichtet vom unaufhaltsamen Siegeszug der Bratwurst, die selbst ausgewiesene Gourmettempel erobert, und stimmt ein Loblied auf die Suppe an, die Leib und Seele wärmt.
Pressetext des Verlags
2014
Suhrkamp/Insel, 2014
Eine Weltstadt, die aus Dörfern besteht, das ist Frankfurt. Viel gescholten als kalter Bankenplatz, sucht die Stadt andere Rollen und findet sie auch. Sie will zum Beispiel grün sein und glamourös, das eine schafft sie ganz gut, das andere nicht. Frankfurt ist für viele Menschen eine Durchgangsstation, in der sie nach Jahrzehnten plötzlich erstaunt feststellen: Ich bin ja geblieben!
Eva Demski ist es genau so gegangen. Aus unzähligen Erkundungen, Wegbeschreibungen, Ortsterminen, Porträts, Pamphleten und Liebeserklärungen ist ein Frankfurt-Buch geworden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit Überraschungen. Vergessene Parks und das Mainufer mit Max Beckmanns Blick, wenig Goethe, dafür seine Mutter und die Freundin Marianne von Willemer umso eingehender, selbstbewusste Hässlichkeiten und schüchterne Schönheiten, Veränderungswahn und Bewahrungsmühen – all das und mehr kennzeichnet die Stadt, von der Eva Demski einmal gesagt hat, sie liebe sie „wie einen hässlichen Hund“ – was nichts anderes heißt als: ganz besonders.
Pressetext des Verlags
2015
Suhrkamp/Insel, 2014
In mein Menschenleben passten viele Katzenleben. Manche waren lang, andere endeten viel zu früh, aber alle trugen zu einer Geschichte bei, meiner Geschichte. In ihr findet sich Komisches und Trauriges, gereimt und ungereimt, und immer von neuem der Versuch, dem auf die Schliche zu kommen, was mich lebenslang an der Katzenseite gehalten hat. Ich liebe Hunde, Elefanten, Schmetterlinge, Goldhamster, Rotkehlchen, Häuschenschnecken und noch viele andere Tiere. Darwins ganzer großer Farbkasten ist für mich eine ständige Quelle des Staunens und der Freude. Was kommt bei Katern und Katzen dazu, das mich immer wieder zu ihnen zieht? Oder sie zu mir?
In diesen Geschichten und Gedichten treffen sich viele von ihnen, denn für mich hat die Katze mehr als sieben Leben. Volker Reiche schickt seine Katzen zu meinen, man weiß nie, ob sie schnurren oder fauchen werden.
Eva Demski
2017
Suhrkamp/Insel, 2017
Ein Leben, das gar nicht erst hätte anfangen sollen, wird allen Widerständen zum Trotz bunt und spannend. Gerade weil Abschiede dieses Leben immer begleiten, werden ihnen Begegnungen und Geschichten entgegengesetzt. Das Gefühl, in einem Spiel zu sein, wird durch die Jahre anhalten. Eva Demski sammelt andere Leben, bekannte und unbekannte, Galionsfiguren der Literatur wie Reich-Ranicki, Koeppen, Kempowski, Rose Ausländer erzählen ihr von sich, sie sucht aber auch immer wieder nach Außenseitern und findet sie. Ihren eigenen Club der toten Dichter hat sie auch. Lebensbasis ist eine nach Weihrauch und Zigaretten riechende Kindheit in Regensburg, das Theater und das Jungsein mitten in politisch unruhigen Zeiten. Die werden noch unruhiger, als ihr Mann, ein RAF-Anwalt, plötzlich stirbt und die Polizei sich für sie interessiert.
Ein sehr persönliches Buch: Unsentimentale Erinnerungen aus einem Leben mit vielen schönen und bösen Überraschungen, Momentaufnahmen, die die deutsche Geschichte der vergangenen Jahrzehnte widerspiegeln.
Pressetext des Verlags
2021
Suhrkamp Insel, 2021
"Das Frühjahr hatte trügerisch hübsch begonnen, dann kam die Welt plötzlich zum Stillstand. Und das eingewachsene Stückchen Land mit viel Luft nach oben, von Vergissmeinnicht und frühen kurzbeinigen Iris verschwenderisch geschmückt, schien der einzige Ort zu sein, an dem keine Gefahr drohte."
Eva Demski
Fünfzig Jahre ist Eva Demski nun mit ihrem Garten zusammen. Zeit zu überlegen, wie es weitergehen sollte. In den Neuen Gartengeschichten erzählt sie von Herausforderungen, die sie sich nicht hätte träumen lassen. Nicht nur der Klimawandel und der Umgang mit Virusängsten, sondern auch das eigene Alter und rausgerissene Buchsbaumhecken machen ihr zu schaffen. Da hilft nur Erzählen, und wenn man sich an fernen Gärten nicht mehr ergötzen darf, muss man eben in der Nähe suchen. Es gibt auch gleich um die Ecke unbekannte grüne Welten.
Davon und von vielem anderen in Fauna und Flora berichtet Eva Demski in ihrem neuen Buch. »Freu dich über alles, was du kriegen kannst«, ist der Schluss, den Gärtnerinnen und Gärtner zusammen mit ihr aus großen, kleinen und ganz kleinen Katastrophen ziehen können.
Ein anregendes, kluges und unterhaltsames Buch über des Menschen liebsten Ort.
Pressetext des Verlags
2022
Insel, 2022
Gott will es so. Der Staat will es so. Dein Vater will es so. Warum aber ist da ein Oberes, Unsichtbares, das mir sagt, was ich zu tun, zu lassen, zu denken, zu glauben, was ich zu arbeiten und wen ich zu lieben habe? Der Anarchismus setzt uns auf ein politisches und philosophisches Karussell, von dem man nicht weiß, wann es anhält. Der Anarchismus gibt sich nicht zufrieden mit dem, was ist. Er will das Ende von Gewalt und von Herrschaft. Er will ein Leben vor dem Tod.
Eva Demski hat die spannende Geschichte des Anarchismus durchstreift – und die überraschenden Ausprägungen, in denen sie ihm begegnet ist, gesammelt. Sie erinnert an Bakunin, Mühsam und Emma Goldman, erzählt von anarchistischen Uhrmachern des 19. Jahrhunderts, von fortschrittlichen Fürsten und Entdeckerinnen wie Isabelle Eberhardt und entdeckt fast vergessene Dichterinnen und Dichter. Aus Porträts, Ortsterminen, Alltagsbeobachtungen, Pamphleten und Liebeserklärungen ist so ein buntes Album mit Momentaufnahmen aus vielen Epochen entstanden – und man staunt darüber, was man mit dem Buchstaben A alles anfangen kann.
Pressetext des Verlags